Dr. med. Hildegard Stromberger
geb. Saturski
Bildhauerin, Malerin, Ärztin


Bronze-Relief "Begegnung" (1966) beim "Hamburg-Haus" am Doormannsweg in Hamburg Eimsbüttel


27.7.1904
Jennen/Ostpreußen
–
7.7. 1985
Hamburg
Jennen/Ostpreußen
–
7.7. 1985
Hamburg
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Hildegard Stromberger war promovierte Ärztin. In den 1920er Jahren hatte sie an der Hamburger Universität Medizin studiert. An der Landeskunstschule Hamburg studierte sie Malerei bei Prof. Paul Bollmann und Prof. Willem Grimm sowie zwischen 1933 und 1936 Bildhauerei bei Prof. Henneberger und Karl Schümann.
Nach Ende des Zweiten Weltkriegs war Hildegard Stromberger Gründungsmitglied der konstruktivistischen Künstlervereinigung "die gruppe" Dieser Zusammenschluss von Künstlerinnen und Künstlern fand seine Anregungen besonders in Paris und führte viele Jahre lang in Deutschland und im Ausland Ausstellungen durch.
Hildegard Stromberger war auch Mitglied der "Hamburger Gruppe 45", die nach Ende des Zweiten Weltkriegs von Martin Irwahn und Richard Steffen gegründet worden war. Ihr "Ziel war eine Ausstellungs- und Künstlergemeischaft ohne weitere Eingrenzungen und Festlegungen. (…) 1948 kam es zu einer Spaltung der Gruppe."1) Mitglieder dieser Gruppe waren u. a. auch Ruth Godbersen, Tom Hops, Max-Hermann Mahlmann, Fritz Husmann, Ernst Flege, Walter Siebelist, Willi Breest.
In Hildegard Strombergers "Gesamtoevre bestimmt die Geometrie die Formen."2) Abstrakte, in den Worten der Zeit "gegenstandslose" Malerei, "deren konstruktivistische Formensprache" sich auch in den Wandbildern und Objekten für den öffentlichen Raum wiederfindet. Sie selbst äußerte über ihre künstlerische Arbeit, ihr künstlerisches
Selbstverständnis und ihre Motivation: "1) Selbstverständnis: Blicken, d. h. alle Dinge mit unserem Geist beschicken - alle Erscheinung ist tiefste Einung deiner weiblich offenen Gebärde: menschliches Auge - deiner männlich formenden Gestaltung: menschlicher Geist. 2) Motivation: innere absolute Notwendigkeit zur Gestaltung. 3) Absicht: Kunst als notwendigen stimmigen Partner zum Leben."3)
1965 schuf Hildegard Stromberger für die Schule Weddestraße in Hamburg Horn ein Würfelobjekt; 1966 ein Bronze-Relief "Begegnung" am Hamburg-Haus in Hamburg Eimsbüttel; 1968 eine Arbeit für die Schule Fischbeker Moor 6 in Hamburg Neugraben; 1969 ein Alu-Mosaik vor der UKE-Frauenklinik in Hamburg-Eppendorf.
Für die Weltausstellung in Brüssel schuf sie ein freistehendes Wandbild aus Stahl und Holz und in Helgoland ein Glasmosaik.
Ausstellungen hatte sie z. B. in Paris, Kopenhagen, New York, Wien, München, Basel, Berlin, Darmstadt, Aachen, Hamburg, Stuttgart und Essen.
Verheiratet war Hildegard Stromberger mit Karl Stromberger (geb. 1895), der ebenfalls Arzt war. Das Paar hatte einen Sohn und eine Tochter und wohnte in der Sierichstraße 51, wo Karl Stromberger auch seine Arztpraxis betrieb.
Quellen:
1) Maike Bruhns: Kunst in der Krise. Hamburger Kunst im "Dritten Reich". Bd. 1. Hamburg 2001, S. 486.
2) Der Neue Rump. Lexikon der bildenden Künstler Hamburgs. Überarbeitete Neuauflage des Lexikons von Ernst Rump (1912). Hrsg. von Familie Rump. Ergänzt, überarbeitet und auf den heutigen Wissensstand gebracht von Maike Bruhns. 2. Aufl. Neumünster 2013, S. 456.
3) Künstler in Hamburg. hrsg. von der Kulturbehörde der Freien und Hansestadt Hamburg. Hamburg 1982.