Emilie Jenisch

    Stifterin der Anscharhöhe an der Tarpenbekstraße

    Ornament Image
    12.12.1839
    Hamburg
    -
    24.4.1899
    Hamburg
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    Ohlsdorfer Friedhof, Grab Nr. AH 17, 1-8; AH 17, 1a-8a Emilie Jenisch war die die Nichte von Martin Johann Jenisch, nach dem die Jenischstraße benannt wurde. Nachdem 1875 ihr Vater Gottlieb Jenisch (Bruder von Martin Johann Jenisch) und 1882 ihre Mutter Caroline Jenisch geb. Freiin von Lützow, Witwe des Grafen von Westphalen-Fürstenberg gestorben waren, bewohnte die älteste der drei Töchter, die ledige Emilie Jenisch das große Haus am Neuen Jungfernstieg, in dem heute der Überseeclub residiert. Sie lebte dort aber nur im Winter. Im Sommer bevorzugte sie das elterliche "Weiße Haus" an der Elbchaussee. Nach ihrem Tod kaufte der Hamburger Kaufmann Gustav Amsinck das Gebäude am Neuen Jungfernstieg, das nach seinem Tod im Jahre 1909 in den Besitz seiner Witwe kam, die das Haus aber nicht bewohnte. Emilie Jenisch, die krank, verwachsen und taub war, widmete sich ganz der Wohltätigkeit und war in ihrer Zeit eine der wohltätigsten Damen der Hansestadt. 1883 gründete sie das Emilienstift, das zunächst in einer Wohnung in der Eppendorfer Landstraße untergebracht war. Das Stift bot sittlich gefährdeten - aber noch nicht "gefallenen" - konfirmierten, vierzehn bis 21-jährigen Mädchen Unterstützung durch die Ausbildung zur Dienstbotin. 1886 gründete Emilie Jenisch den Stiftskomplex Sankt Anscharhöhe an der Tarpenbekstraße in Hamburg Eppendorf (Stiftung Anscharhöhe), in den das Emilienstift einzog und der heute als Altenheim genutzt wird. Einige alte Stiftsgebäude sind noch erhalten, so z. B. das Haus Emmaus (heute Altenheim), das ehemalige Waschhaus, das Haus Bethanien und die "Kirche zum Guten Hirten". Text: Rita Bake