Erna Stahl
Reformpädagogin und Schulleiterin


15.2.1900
Hamburg
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13.6.1980
Hamburg
Hamburg
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13.6.1980
Hamburg
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Erna Stahl, seit 1928 begeisterte Pädagogin an der Lichtwarkschule, an der damals der ungewöhnliche Weg der Koedukation beschritten wurde, setzte ihren Unterricht oftmals in ihrer Wohnung fort. Nach der Machtergreifung durch die Nazis 1933 brachte sie ihren Schützlingen an diesen "Leseabenden" die "verbotene Literatur" nahe. 1935 wurde Erna Stahl an die Oberrealschule für Mädchen im Alstertal strafversetzt, wo sie ihre Kollegin Hilde Ahlgrimm kennen lernte und sich zwischen ihnen eine Lebensfreundschaft entwickelte. Ihre gemeinsamen Briefe unterschrieben sie mit "Stahlgrimm". Bis 1938 lud Erna Stahl ihre ehemaligen SchülerInnen, darunter Margaretha Rothe, zu ihren "Leseabenden" ein. Am 4.12.1943 wurde Erna Stahl verhaftet, kam u.a. für elf Monate in Einzelhaft und in verschiedene Gefängnisse, zuletzt nach Bayreuth, wo sie am 14.4.1945 von amerikanischen Truppen befreit wurde und in Hamburg Leiterin der Oberschule für Mädchen im Alstertal (heute Gymnasium Alstertal) wurde. 1948 führte sie die Koedukation wieder ein. Durch den von ihr und Hilde Ahlgrimm 1950 konzipierten zweizügigen, mit Erstklässlern beginnenden "Schulversuch" innerhalb der Oberschule Alstertal wurde die erste frühe Form einer gemeinschaftlichen kooperativen Gesamtschule verwirklicht. Dies führte in einem neu erbauten Schulgebäude 1958 zur Gründung der Albert-Schweitzer-Schule (heute: Albert-Schweitzer-Gymnasium), die sie bis zu ihrer Pensionierung 1965 leitete.