Gunda Werner

    Streiterin für Frauenrechte und Frauenbildung

    Ornament Image
    8.7.1951
    Hamburg

    22.1.2000
    Hamburg
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    Geboren in einer Nachkriegslaubenkolonie erlernte Gunda Werner den Beruf der Werbekauffrau und erstritt sich bei ihrem Lernherrn das Recht, im Büro Hosen zu tragen. Am Hansa-Kolleg holte sie auf dem zweiten Bildungsweg das Abitur nach und studierte dann Philosophie und Theologie. In dieser Zeit entdeckte Gunda Werner die Frauen für sich. Gemeinsam mit ihrer Partnerin Helga Braun beteiligte sie sich maßgeblich am Aufbau des Frauenbildungszentrums DenkTräume, organisierte mehrere Frauenwochen mit, arbeitete als Referentin für Frauenprojekte im Senatsamt für die Gleichstellung, trat in der Kabarettgruppe "Frauen lachen gemeinsam e.V." auf und baute die FrauenAnstiftung mit auf - eine politische, weltweit Frauenbildungsarbeit betreibende Stiftung. Bei deren Überführung in die Heinrich-Böll-Stiftung kämpfte Gunda Werner für den Erhalt des frauenpolitischen Stiftungsprofils. In den letzten Jahren vor ihrem Tod, der auch die elfjährige Liebesbeziehung mit ihrer Lebensgefährtin Annette Hecker beendete, wirkte sie als Referentin für Geschlechterdemokratie in dieser Stiftung und setzte u. a. durch, dass die Herstellung der Chancengleichheit für Frauen und Männer zu den vertraglich festgelegten Aufgaben aller Mitarbeitenden gehört. Als intellektuelle und leidenschaftliche Querdenkerin erfuhr Gunda Werner immer wieder schmerzlich, als "zu anders" wahrgenommen und sogar angefeindet zu werden - auch von Frauen. Deshalb stritt sie für Demokratie, Minderheitenschutz und Respekt im Umgang miteinander.