Helma Steinbach
Gewerkschaftsfunktionärin


1.12.1847
Hamburg
–
7.7.1918
Glünsing/Lauenburg
Hamburg
–
7.7.1918
Glünsing/Lauenburg
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Als Tochter einer verarmten Kaufmannsfamilie wuchs Helma Steinbach unter großen Entbehrungen auf. Eine vermutlich aus finanziellen Gründen geschlossene Ehe löste sie schon bald wieder auf. Helma Steinbach verdiente ihren Lebensunterhalt als Wirtschafterin, Näherin, Schneiderin, Plätterin und Vorleserin. Um sich politisch und allgemein zu bilden, ließ sich in vielen Betrieben die Arbeiterschaft von KollegInnen aus Büchern und Zeitungen vorlesen. Bei dieser Tätigkeit lernte Helma Steinbach den späteren Gewerkschaftsfunktionär und Reichstagsabgeordneten Adolf von Elm kennen. Mehr als dreißig Jahre sollte ihre Freundschaft dauern. Helma Steinbach agitierte die Arbeiterinnen, sich in Berufsfachvereinen zusammenzuschließen, wenn sie bessere Arbeitsbedingungen erreichen wollten und gründete 1890 den Zentralverein der Plätterinnen. Ende des 19. Jhds. forderte sie mit Erfolg die Gewerkschaften zur Aufnahme auch von weiblichen Mitgliedern auf. Helma Steinbach war 1899 die einzige Frau unter den Mitbegründern der Konsumgenossenschaft „Produktion“, derem Aufsichtsrat sie bis zu ihrem Tode angehörte. Nachdem 1908 duch die Abschaffung des Vereinsgesetzes den Frauen der Beitritt in Parteien nicht mehr verboten war, forderte Helma Steinbach die Frauen auf, nun Seite an Seite mit den Männern zu marschieren und weder Sonderrechte zu verlangen, noch eigene Arbeiterinnen- und Frauenbildungsvereine sowie Frauengewerkschaften zu gründen.