Doris Tillmann
69 Jahre, Krankenschwester


27.6.1951
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22.10.2020
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22.10.2020
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Doris wurde in Gronau bei Hannover geboren, wuchs in Hildesheim auf.
Sie besuchte die Fachhochschule, sammelte neue, sie prägende Erfahrungen als Au pair in Frankreich. Zurück in Deutschland begann sie ihre Ausbildung als Krankenschwester, bildete sich ständig weiter in Hildesheim, Hannover, Berlin, Braunschweig, durchlief verschiedene Stationen , bildete sich fort in Stomatherapie, wurde Leitende Ambulanzschwester , hielt sogar bei einem Weltkongress in Göteborg einen Vortrag und kam schließlich 1989 an das Universitätskrankenhaus Eppendorf und zwei Jahre später an das Israelitische Krankenhaus. Ihre zunehmende Augenerkrankung machte schließlich die aktive Pflege unmöglich.
1991 wurde ihr der Schwerbehindertenstatus zuerkannt. Doris gab nicht auf, sie machte eine Ausbildung zur Pflegedienst-Leiterin, schloss diese mit Bravour ab. Aber die Erblindung auf dem rechten Auge ließ die Berufsausführung nicht mehr zu.
Der hier kurz geschilderte Lebensweg zeigt schon die Kraft und Stärke von Doris auf. Sie suchte wieder neue Herausforderungen, schrieb sich ein in dem neuen Frauenstudiengang der Uni Hamburg. Ihre Kommunikationsfreudigkeit, Weltoffenheit und ihr positives Denken beeindruckte die Kommilitoninnen, von denen nicht wenige zu Freundinnen wurden. Wie sie es immer verstanden hat, Menschen um sich zu sammeln. Doris suchte das Leben auf ihre Weise zu ergründen. interessierte sich für Philosophie, Literatur, für Kunst. Sie besuchte Ausstellungen, nahm Angebote des Kulturschlüssel s an, hörte Vorträge, besuchte Kurse in der Volkshochschule. Auch wenn das Lesen schwer fiel, sie hörte hochkonzentriert zu. Und immer beschäftigten sie Fragen des Glaubens. So riss auch die Verbindung zur Katholischen Kirche nicht ab.
Im Januar 2020 dann die Diagnose Bauchspeicheldrüsenkrebs. Als Krankenschwester wusste sie, was das bedeutete. Sie wollte noch nicht aufgeben, suchte zusätzlich zu der medizinischen Versorgung psychologische Unterstützung. Die Corona-Pandemie ließ persönliche Kontakte nur auf Distanz zu, aber sie konnte sich der Fürsorge durch ihren Ehemann Jörg, mit dem sie in diesem Jahr 25 Jahre verheiratet war, sicher sein. Im Oktober kam eine Lungenembolie hinzu. Nach einem kurzen Krankenhaus-Aufenthalt starb Doris palliativ umsorgt, zu Hause. Text: Sigrid Meissner
Sie besuchte die Fachhochschule, sammelte neue, sie prägende Erfahrungen als Au pair in Frankreich. Zurück in Deutschland begann sie ihre Ausbildung als Krankenschwester, bildete sich ständig weiter in Hildesheim, Hannover, Berlin, Braunschweig, durchlief verschiedene Stationen , bildete sich fort in Stomatherapie, wurde Leitende Ambulanzschwester , hielt sogar bei einem Weltkongress in Göteborg einen Vortrag und kam schließlich 1989 an das Universitätskrankenhaus Eppendorf und zwei Jahre später an das Israelitische Krankenhaus. Ihre zunehmende Augenerkrankung machte schließlich die aktive Pflege unmöglich.
1991 wurde ihr der Schwerbehindertenstatus zuerkannt. Doris gab nicht auf, sie machte eine Ausbildung zur Pflegedienst-Leiterin, schloss diese mit Bravour ab. Aber die Erblindung auf dem rechten Auge ließ die Berufsausführung nicht mehr zu.
Der hier kurz geschilderte Lebensweg zeigt schon die Kraft und Stärke von Doris auf. Sie suchte wieder neue Herausforderungen, schrieb sich ein in dem neuen Frauenstudiengang der Uni Hamburg. Ihre Kommunikationsfreudigkeit, Weltoffenheit und ihr positives Denken beeindruckte die Kommilitoninnen, von denen nicht wenige zu Freundinnen wurden. Wie sie es immer verstanden hat, Menschen um sich zu sammeln. Doris suchte das Leben auf ihre Weise zu ergründen. interessierte sich für Philosophie, Literatur, für Kunst. Sie besuchte Ausstellungen, nahm Angebote des Kulturschlüssel s an, hörte Vorträge, besuchte Kurse in der Volkshochschule. Auch wenn das Lesen schwer fiel, sie hörte hochkonzentriert zu. Und immer beschäftigten sie Fragen des Glaubens. So riss auch die Verbindung zur Katholischen Kirche nicht ab.
Im Januar 2020 dann die Diagnose Bauchspeicheldrüsenkrebs. Als Krankenschwester wusste sie, was das bedeutete. Sie wollte noch nicht aufgeben, suchte zusätzlich zu der medizinischen Versorgung psychologische Unterstützung. Die Corona-Pandemie ließ persönliche Kontakte nur auf Distanz zu, aber sie konnte sich der Fürsorge durch ihren Ehemann Jörg, mit dem sie in diesem Jahr 25 Jahre verheiratet war, sicher sein. Im Oktober kam eine Lungenembolie hinzu. Nach einem kurzen Krankenhaus-Aufenthalt starb Doris palliativ umsorgt, zu Hause. Text: Sigrid Meissner