Elfriede ("Elfi") Bock

    geb. Sindel

    83 Jahre, Sekretärin und Kursleiterin

    Ornament Image
    12.02.1929

    06.06.2012
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    Elfriede Bock stammte aus einfachen Verhältnissen. Ihr Vater war Fernfahrer und kommentierte die Geburt seiner Tochter mit "Och, nur 'n Mädchen...". Sie lernte, sich zu behaupten. Als Vierzehnjährige überlebte Elfi nur knapp den Hamburger Feuersturm - ein lebenslanges Trauma. Mit achtzehn erwarb sie den LKW-Führerschein. Lediglich zur Rechtsanwaltsgehilfin ausgebildet, stieg sie auf zur Direktionssekretärin eines großen Konzerns. Ihre Begeisterung für das Akkordeon führte sie bis in das bundesweit beliebte "Ahoi Akkordeon-Orchester". Sie spielte jahrzehntelang auf großen Bühnen. Nach ihrer Heirat (1959) brachte Elfi zwei Kinder zur Welt. Unter ihre - am Ende unglückliche - Ehe zog sie nach 27 Jahren den Schlussstrich. Als Kursleiterin im Winterhuder Kulturzentrum "Goldbekhaus" schuf sie sich ein eigenes Leben. Sie unterrichtete Schneidern, Zeichnen, Seidenmalen und weitere künstlerischen Techniken. Parallel dazu nahm sie ihrerseits Unterricht bei führenden Hamburger Malern, arbeitete ehrenamtlich in Erwerbslosenzentren und organisierte Malreisen. Aquarelle und Skizzen aus dieser Zeit zeigen Motive in Litauen, England, Frankreich, Italien, Spanien und Nordafrika. Am Goldbekhaus war Elfi 1987 Mitbegründerin eines der ersten deutschen Alten-Theater: "Die Herbstzeitlosen". Im Jahr 1999 wurde sie Mitglied der Hamburger Autorengruppe "literadies", der sie bis zu ihrem Tod angehörte. Angehörige und Freunde vermissen eine großartige Frau mit Humor, Hilfsbereitschaft und warmherziger Offenheit.