Margareta Hunck-Jastram
geb. Stalmann, geschiedene Jastram
Mitglied der Hamburgischen Bürgerschaft (CDU) von 1961 bis 1970
30.11.1913
Altona
-
2.3.1998
Hamburg
Grablage: H 1094/1098
Margareta Hunck-Jastram ist bestattet bei ihren Eltern, wo auch ihr erster Mann begraben ist. 1955 trat die Pastorentochter Margareta Hunck-Jastram in die CDU ein und war bis 1993 Mitglied der Bezirksversammlung Hamburg-Mitte. In erster Ehe war sie mit Friedrich Jastram (1907-1989), einem Pastor, verheiratet gewesen, mit dem sie drei Kinder hatte. 1968 heiratete sie den Bürgerschaftsabgeordneten (CDU) Heinrich Hunck. Er wurde nach seinem Tod bei seiner ersten Ehefrau auf dem katholischen Teil des Ohlsdorfer Friedhofes bestattet.
1961 wurde Margareta Hunck-Jastram CDU-Abgeordnete der Hamburgischen Bürgerschaft. Ihre drei Kinder waren damals vierundzwanzig, vierzehn und elf Jahre alt. Bis 1970 engagierte sie sich als Abgeordnete der Bürgerschaft in den Bereichen Schule, Soziales und Eingaben. Als besonderes Erfolgserlebnis ihrer politischen Arbeit bezeichnete sie die Durchsetzung der Verlängerung der Verjährungsfrist für NS-
Verbrechen: Unrecht in dieser Dimension kann und darf nie verjähren. Nach ihrem Ausscheiden aus der Bürgerschaft wurde sie Geschäftsführerin der Staatspolitischen Gesellschaft und war auch als Geschäftsführerin in einem Abgeordnetenbüro tätig. Außerdem war sie Mitglied der Vereinigung ehemaliger Mitglieder der Hamburgischen Bürgerschaft.
Text: Dr. Rita Bake
Luise Auguste Henriette Schenck
14.6.1839
Elmshorn
-
25.10.1918
Hamburg
Grablage: BA- 01, 000-032
Der Grabstein liegt unmittelbar am Hauptweg des Friedhofes Diebsteich, ca. 150 Meter von der Kapelle entfernt, auf der rechten Seite. "Ihr Neffe Ernst Barlach - seine Mutter war eine Cousine Luise Schencks - hinterließ mit seinem für sie und ihre Schwester Bertha gefertigten Grabstein auf dem Friedhof Diebsteich eine sichtbare Spur ihres Wirkens: ein aufgeschlagenes Buch auf einem angedeuteten Lesepult." (Alexandra Lübcke)
Alexandra Lübcke verfasste und veröffentlichte im 4. Band der Hamburgischen Biografie von Franklin Kopitzsch und Dirk Brietzke ein Kurzprofil über Luise Auguste Henriette Schenck. Darin schreibt sie über die Schriftstellerin: "Seit den achtziger Jahren des 19. Jahrhunderts bis zu ihrem Tode wartete Luise Schenck mit zahlreichen literarischen Publlikationen auf, gleichwohl blieb ihr der große literarische wie auch finanzielle Erfolg versagt. (...)
Als literarisch tätige, alleinstehende Frau konnte Luise Schenck nicht von ihrem künstlerischen Schaffen leben und arbeitete zusätzlich als Sprachlehrerin und Übersetzerin. Auch die Bekanntschaft mit prominenten zeitgenössischen Schriftstellern wie Otto Ernst und Timm Kröger (Hamburger Kreis) schützte sie nicht davor, dass ihr die erhoffte literarische und finanzielle Anerkennung von Verlegern versagt blieb. Dieses Schicksal teilte sie mit anderen zeitgenössischen Dichterinnen, die öffentlich präsent sein wollten."
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Luise Scheck war, wie Alexandra Lübcke schreibt, eine "höhere Tochter": der Vater ein Rechtsanwalt, über die Mutter wird nichts berichtet.
"Engere Kontakte hatte Luise Schenck zu ihrem Patenonkel August, einem in London und Paris erfolgreichen Kunstmaler. Mit ihm unternahm sie als junge Frau (...) umfangreiche Reisen innerhalb Europas, bevor sie später nach Südamerika aufbrach. (...) in den 1870er Jahren ging sie als Sprachlehrerin und Erzieherin nach Brasilien.
Nach ihrer Rückkehr betrat sie in Hamburg 1885 die literarische Bühne mit ihren Reiseerzählungen "Lose Blätter aus Brasilien" und verortete sich mit dem Buch im zeithistorischen Kontext bildungsbürgerlicher Reisekultur, die vor allem bürgerlichen Frauen nicht nur literarische Türen öffnete. Die ihr Werk kennzeichnende ungewöhnliche Textur aus unterhaltsamen Reiseberichten, Tagebucheinträgen, Novellen und - teils übersetzten - romantischen Gedichten brachte sie in freundschaftlichen Kontakt mit dem Schrifststeller Gustav Freytag. Es folgten weitere Erzählungen, wobei sie sich (...) mit ihren Geschichten thematisch fast ausschließlich der schlewig-holsteinischen Heimat verschrieb und historische Sujets ihrer näheren Umgebung verarbeitete. (...) mehrere Jahre musste Luise Schenck das Schreiben aufgrund der intensiven Pflege ihrer Mutter und mehrerer Schwestern unterbrechen."
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Quelle:
1) Alexandra Lübcke, in: Hamburgische Biografie. Hrsg. von Franklin Kopitzsch und Dirk Brietzke, Bd. 4, Hamburg 2008, S. 300-301.