freischaffende Malerin der Neuen Sachlichkeit
Numismatikerin
Grablage: Ia 9-11
Vera Jammer studierte bei Walter Hävernick an der Universität Hamburg. Ihren Schwerpunkt legte sie auf die Numismatik. 1951 schloss sie ihr Studium mit der Promotion zum Thema „die Anfänge des Münzwesens in Sachsen“ ab. Walter Hävernick war Professor für „Deutsche Altertums- und Volkskunde“ sowie Direktor des Museums für Hamburgische Geschichte.
Bereits im Studium lernte Vera Jammer ihren späteren Ehemann Gert Hatz (1928-2017) kennen, der sich ebenfalls der Numismatik verschrieben hatte. Er war ab 1950 als studentische Hilfskraft im Münzkabinett des Museums für Hamburgische Geschichte beschäftigt und promovierte ein Jahr nach Vera Jammer.
Nach der Promotion arbeitete Vera Jammer ab Juli 1951 als wissenschaftliche Hilfsarbeiterin am Museum für Hamburgische Geschichte. Auch ihr zukünftiger Ehemann wurde nach der Promotion im Jahr 1952 am Museum für Hamburgische Geschichte tätig. Dort wurde er Hauptkustos und arbeitete bis 1993 als Leiter des Münzkabinetts.
Vera Jammer begann „ab dem 1. November 1954 (…) für die Numismatische Kommission der Länder in der Bundesrepublik Deutschland die Bearbeitung der deutschen Münzen des 10. und 11. Jahrhunderts in den Münzfunden der Wikingerzeit in Schweden.“ 1)
1956 heiratete Vera Jammer Gert Hatz und fortan widmete sie sich nur noch nebenbei der Numismatik. Als Begründung für diesen Schritt heißt es 2010 (!) im Nachruf der Numismatischen Gesellschaft auf Vera Hatz: Vera Hatz habe sich der Numismatik nur noch „nebenher gewidmet und widmen können, da sie sich in erster Linie in einer heute gerne als altmodisch belächelten Weise ihrer Familie verpflichtet fühlte. Sie sorgte aufopferungsvoll für ihre Eltern und die beiden Söhne und hielt ihrem Mann den Rücken frei für die numismatische Karriere. Wer das Glück hatte, im Hause Hatz zu Gast gewesen zu sein, wird nicht vergessen, welche Herzlichkeit dort unter hanseatischer Kühle verborgen war. Vera Hatz war nicht nur eine besondere Numismatikerin, sie war auch eine Frau, der die Familie wichtiger war als die berufliche Karriere. Selbstlosigkeit dieser Art ist heute selten.“2)
Vera Hatz‘ wissenschaftliche Leistung ist dennoch beachtlich. Ebenso wie ihr Mann, der hauptberuflich als Numismatiker tätig war, kann sie eine Reihe von Veröffentlichungen aufweisen und war darüber hinaus wegweisend für die Numismatik. Dazu heißt es in dem oben erwähnten Nachruf der Numismatischen Gesellschaft: „Durch Walter Hävernick nicht nur auf das Dissertationsthema, sondern zusammen mit ihrem Ehemann und mit Peter Berghaus auf die reichen wikingerzeitlichen Münzfunden Schwedens gelenkt, ist die Neubearbeitung der deutschen Münzen des 10. und 11. Jahrhunderts in diesen Funden zu ihrer Lebensaufgabe geworden. Für ihren Fleiß und ihre Begabung bei der Bearbeitung dieser meist schlecht geprägten und noch schlechter erhaltenen Münzen sei nur an ihre Klassifizierung der Otto-Adelheid-Pfennige von 1961 erinnert, mit der sie für diese überaus zahlreiche Münzklasse ein rationelles und zuverlässiges Bestimmungsinstrumentarium geschaffen hat, das heute zum Handwerkszeug jedes Numismatikers gehört.“3)
Und in Wikipedia steht: „Sie gehört mit ihrem Mann zu den bedeutendsten Mittelalternumismatikern, insbesondere auf dem Gebiet der Münzen und Geldgeschichte des 10. und 11. Jahrhunderts. 1993 wurde sie gemeinsam mit ihrem Mann als Kommandeurin des schwedischen Nordstern-Ordens ausgezeichnet. 2003 erhielten beide die Medaille der Royal Numismatic Society.“ 4) All diese Auszeichnungen für eine Tätigkeit, die Vera Hatz „nebenbei“ – also neben ihrer Arbeit als Mutter, Hausfrau, Gastgeberin und Ehefrau geleistet hat.
Quellen:
Numismatikerin
Grablage: Ia 9-11
Vera Jammer studierte bei Walter Hävernick an der Universität Hamburg. Ihren Schwerpunkt legte sie auf die Numismatik. 1951 schloss sie ihr Studium mit der Promotion zum Thema „die Anfänge des Münzwesens in Sachsen“ ab. Walter Hävernick war Professor für „Deutsche Altertums- und Volkskunde“ sowie Direktor des Museums für Hamburgische Geschichte.
Bereits im Studium lernte Vera Jammer ihren späteren Ehemann Gert Hatz (1928-2017) kennen, der sich ebenfalls der Numismatik verschrieben hatte. Er war ab 1950 als studentische Hilfskraft im Münzkabinett des Museums für Hamburgische Geschichte beschäftigt und promovierte ein Jahr nach Vera Jammer.
Nach der Promotion arbeitete Vera Jammer ab Juli 1951 als wissenschaftliche Hilfsarbeiterin am Museum für Hamburgische Geschichte. Auch ihr zukünftiger Ehemann wurde nach der Promotion im Jahr 1952 am Museum für Hamburgische Geschichte tätig. Dort wurde er Hauptkustos und arbeitete bis 1993 als Leiter des Münzkabinetts.
Vera Jammer begann „ab dem 1. November 1954 (…) für die Numismatische Kommission der Länder in der Bundesrepublik Deutschland die Bearbeitung der deutschen Münzen des 10. und 11. Jahrhunderts in den Münzfunden der Wikingerzeit in Schweden.“ 1)
1956 heiratete Vera Jammer Gert Hatz und fortan widmete sie sich nur noch nebenbei der Numismatik. Als Begründung für diesen Schritt heißt es 2010 (!) im Nachruf der Numismatischen Gesellschaft auf Vera Hatz: Vera Hatz habe sich der Numismatik nur noch „nebenher gewidmet und widmen können, da sie sich in erster Linie in einer heute gerne als altmodisch belächelten Weise ihrer Familie verpflichtet fühlte. Sie sorgte aufopferungsvoll für ihre Eltern und die beiden Söhne und hielt ihrem Mann den Rücken frei für die numismatische Karriere. Wer das Glück hatte, im Hause Hatz zu Gast gewesen zu sein, wird nicht vergessen, welche Herzlichkeit dort unter hanseatischer Kühle verborgen war. Vera Hatz war nicht nur eine besondere Numismatikerin, sie war auch eine Frau, der die Familie wichtiger war als die berufliche Karriere. Selbstlosigkeit dieser Art ist heute selten.“2)
Vera Hatz‘ wissenschaftliche Leistung ist dennoch beachtlich. Ebenso wie ihr Mann, der hauptberuflich als Numismatiker tätig war, kann sie eine Reihe von Veröffentlichungen aufweisen und war darüber hinaus wegweisend für die Numismatik. Dazu heißt es in dem oben erwähnten Nachruf der Numismatischen Gesellschaft: „Durch Walter Hävernick nicht nur auf das Dissertationsthema, sondern zusammen mit ihrem Ehemann und mit Peter Berghaus auf die reichen wikingerzeitlichen Münzfunden Schwedens gelenkt, ist die Neubearbeitung der deutschen Münzen des 10. und 11. Jahrhunderts in diesen Funden zu ihrer Lebensaufgabe geworden. Für ihren Fleiß und ihre Begabung bei der Bearbeitung dieser meist schlecht geprägten und noch schlechter erhaltenen Münzen sei nur an ihre Klassifizierung der Otto-Adelheid-Pfennige von 1961 erinnert, mit der sie für diese überaus zahlreiche Münzklasse ein rationelles und zuverlässiges Bestimmungsinstrumentarium geschaffen hat, das heute zum Handwerkszeug jedes Numismatikers gehört.“3)
Und in Wikipedia steht: „Sie gehört mit ihrem Mann zu den bedeutendsten Mittelalternumismatikern, insbesondere auf dem Gebiet der Münzen und Geldgeschichte des 10. und 11. Jahrhunderts. 1993 wurde sie gemeinsam mit ihrem Mann als Kommandeurin des schwedischen Nordstern-Ordens ausgezeichnet. 2003 erhielten beide die Medaille der Royal Numismatic Society.“ 4) All diese Auszeichnungen für eine Tätigkeit, die Vera Hatz „nebenbei“ – also neben ihrer Arbeit als Mutter, Hausfrau, Gastgeberin und Ehefrau geleistet hat.
Quellen:
Evangelische Theologin, erste Frau in Deutschland, die 1956 auf einen Lehrstuhl für Altes Testament berufen wurde
Deutschlands dienstälteste aktive Pressefotografin mit Meisterbrief; 63 Jahre freie Fotoreporterin für die "Hamburger Morgenpost" Namensgeberin für Erika-Krauß-Twiete, benannt 2016 in Altona-Nord
Estnisch-schwedisch-deutsche Linguistin; Professorin für Allgemeine und Vergleichende Sprachwissenschaft
Malerin, Leiterin einer Malschule für Damen
Schauspielerin. Ehefrau des Verlegers Ernst Rowohlt (1887-1960), Mutter des Übersetzers und Schauspielers Harry Rowohlt
Psychologieprofessorin
Grablage: Dh83,84
Über sich als Kind sagte Dr. Anne-Marie Tausch einmal: „Ich war ein überlebhaftes Kind: Wild, übermütig, ausgelassen, lebendig, aktiv, viele Streiche. Mich zu leben war, Streiche zu machen, intensiv Sport zu treiben, besonders Tennissport.'' 1)
Auf der Seite der berufsbildenden Schulen Anne-Marie Tausch steht über den Lebensweg der Namensgeberin der Schule u. a. : „Besonders prägend für sie waren die Kriegserfahrungen (1939 - 1945). Als der Krieg ausbrach, wurde ihr Vater eingezogen, Anne-Marie war damals 14 Jahre alt. Während der Bombennächte litt sie unter Angst und Hunger. Herr Tausch schrieb über Anne: ‚Beeindruckt wurde sie durch eine jüdische Mitschülerin, Manuela, bei der sie großen Schmerz miterlebte. ''Der Vater von Anne-Marie starb 1944 in einem Luftschutzkeller in Berlin, in dem sie häufig Nachtwachen hielt. Dort erlebte sie auch, wie ihr Vater in Ruhe sterben konnte.‘“ 2)
Nach dem Abitur absolvierte Anne-Marie Tausch eine zweijährige Ausbildung zur Lehrerin an der Pädagogischen Hochschule in Hannover. Doch dies reichte ihr nicht aus und so studierte sie anschließend Psychologie an der Universität Göttingen und schloss ihr Studium mit der Promotion ab. Danach arbeitete sie als Lehrerin an der pädagogischen Hochschule Braunschweig, ging aber wenig später an das psychologische Institut der Uni Marburg zu Reinhard Tausch (1921-2013), der ihr diese Stelle angeboten hatte. “Ein halbes Jahr nach Beginn ihrer gemeinsamen Arbeit heirateten die beiden“3) 954. Das Paar hatte drei Töchter. Das erste Kind wurde ein Jahr nach der Hochzeit geboren.
„Um weiterhin genug Zeit für Forschungen zu haben, suchten die beiden nach guten Betreuungspersonen für die Kinder, die sie auch fanden. Anne-Marie arbeitete an der Universität Marburg, an den Pädagogischen Hochschulen Weilburg/Lahn und Kettwig/Duisburg. Ab 1965 arbeitete sie in der Arbeitsgruppe ihres Mannes. Um keine Diskussion unter den Kollegen zu provozieren, arbeitete sie, ohne eine Bezahlung für ihre Arbeit zu erhalten.“ 4)
Anne-Marie und Reinhard Tausch waren am Psychologischen Institut III der Universität Hamburg tätig; sie von 1965 bis 1975 als unbezahlte Forschungsmitarbeiterin; von 1975 bis 1983 als Honorarprofessorin.
Gemeinsam mit ihrem Ehemann erforschte und verbreitete sie die Gesprächspsychotherapie im deutschsprachigen Raum. „Auch in der DDR stieß ihre Arbeit auf großes Interesse. Zu Kontakten kam es ab Ende der 1960er Jahre. Um die ostdeutschen Forscher Johannes Helm und Inge Frohburg zu unterstützen, wurden Tonbandaufnahmen von Psychotherapiesitzungen in die DDR geschmuggelt. Auf einem internationalen Psychologen-Kongress musste ein Film über Gruppenpsychotherapie erzwungenermaßen zweimal gezeigt werden, das zweite Mal in Leipzigs vollbesetztem größtem Kino morgens um 6 Uhr.“ 5)
Das Ehepaar Tausch beschäftigte sich auch intensiv mit der Pädagogischen Psychologie. „Sie konnten zeigen, dass der Schulunterricht in den 1960er und 1970er Jahren stark von autokratischen Lehrerverhalten geprägt war.“ Wiki Herr Tausch. Dem Ehepaar Tausch war es wichtig und dafür setzte es sich ein, „die Entwicklung von Kindern und Jugendlichen partnerschaftlich mit Wertschätzung und Empathie zu fördern. Ihr damals weit verbreitetes Buch ‚Erziehungspsychologie‘ hatte großen Einfluss auf die Schulpädagogik und die Lehrerbildung.“ 6)
Zwischen 1976 bis 1980 waren Anne-Marie und Reinhard Tausch im dritten Fernsehprogramm des Südwest-Fernsehens vier Mal im Jahr in der Sendung „Psycho-Treff“ zu sehen. „Etwa 12 Personen und das Ehepaar Tausch als Psychotherapeuten trafen sich über ein Wochenende zu Gruppengesprächen. Gesendet wurde ein zweistündiger Zusammenschnitt des Gesprächsverlaufs mit anschließender Live-Diskussion. Die 15 Sendungen wurden mehrfach ausgestrahlt, die Publikumsresonanz war enorm.“ 7)
1978 begann das Ehepaar Tausch mit einer Untersuchung von Gesprächen mit Krebskranken. Ein Jahr später wurde bei Anne-Marie Tausch selbst Krebs diagnostiziert. „Ich hatte einen Untersuchungsplan bei der Deutschen Forschungsgemeinschaft eingereicht. Mein Ziel war zu klären, wie hilfreich es für Krebspatienten, Angehörige und Ärzte ist, wenn sie eine Zeitlang an einer psychologischen Gesprächsgruppe teilnehmen. Ich hatte gerade mit dieser Arbeit begonnen, als ein Arzt mir mitteilte, daß ich selbst an Krebs erkrankt sei,“ heißt es in ihrem Buch „Gespräche gegen die Angst“. Und weiter äußerte sie: „Es hat mich bereichert, dass sich die Angst vor der Krankheit zuließ und sie sich dann umwandelte in Gelassenheit.“
Noch in ihrem Todesjahr verfasste sie mit ihrem Ehemann das Buch „Wege zu uns“, in dem auch viele persönlichen Erfahrungen wiedergegeben werden. Das Buch „zeigt die Möglichkeit eines personenzentrierten Lebensstils im Alltag. 1985 erschien ‚Sanftes Sterben‘, dass die Erfahrungen [der] Familie mit dem Sterben“ 8) Anne-Marie Tauschs beschreibt.
Anne-Marie Tausch starb mit 58 Jahren an Krebs. Nach ihr wurde die Berufsschule für Pflegberufe, Sozialpädagogik in Wolfsburg benannt.
Quellen:
© 2025 Garten der Frauen e.V.