Margaretha Rothe

    Medizinstudentin, leiste Widerstand gegen das NS-Regime

    Ornament Image
    13.6.1919
    Hamburg

    15.4.1945
    Leipzig
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    Margaretha Rothe, seit 1936 Schülerin der Lichtwarkschule, nahm zeitweilig am privaten "Lesekreis" der Lehrerin Erna Stahl teil. 1937, nach Aufhebung der Koedukation an der Lichtwarkschule wechselte Margaretha Rothe zur Klosterschule, an der sie 1938 Abitur machte. Als Medizinstudentin suchte sie am Universitätskrankenhaus Eppendorf Kontakt zu oppositionellen Kommilitonen und wagte den Schritt in den Widerstand. Sie druckte und verteilte Streuzettel mit Frequenzen und Sendezeiten ausländischer Rundfunksender. 1941/42 erweiterte sich ihr Freundeskreis, zu ihm stießen u. a. der Chemiestudent Hans Leipelt und Reinhold Meyer, Junior-Chef der Buchhandlung des Rauen Hauses am Jungfernstieg, wo sich im Keller nachts der Kreis traf. Durch Margaretha Rothes Kommilitonin Traute Lafrenz, die in München Kontakt zu Hans und Sophie Scholl hatte, gelangten einige Flugblätter der "Weißen Rose" nach Hamburg, wo der Freundeskreis sie verbreitete. Seine Treffen flogen durch Verrat auf. Seit Ende 1943 kamen Margaretha Rothe und über dreißig weitere Personen - später "Hamburger Zweig der Weißen Rose" genannt - ins Gestapo-Gefängnis Fuhlsbüttel. Von dort wurde Margaretha Rothe im November 1944 über Berlin und Cottbus nach Leipzig transportiert, wo sie schwer erkrankt am 10.2.1945 ins Frauengefängnis Leipzig kam und von dort einen Monat später ins dortige Krankenhaus. Hier starb sie am 15.4. an den Folgen einer Lungentuberkulose. Dieser Stein ist nach einer Idee einer Schülerin des Margaretha Rothe Gymnasiums aus Hamburg entworfen und hergestellt worden. Die Schülerinnen und Schüler hatten zum Leben und Wirken von Margaretha Rothe geforscht und dafür 2005 den Bertinipreis erhalten. Der Stein ist in der Mitte ausgehöhlt. Da Margaretha Rothe Widerstand gegen das NS-Regime leistete, indem sie in Hamburg die Flugblätter der Geschwister Scholl heimlich verteilte, wurde in die Steinaushöhlung eine aus Metall geformte Schwalbe hineingehängt. Diese Schwalbe versinnbildlicht ein zu einer Schwalbe gefaltetes Flugblatt der Geschwister Scholl, das aus der Öffnung, gemeint ist hier das Zellenfenster, hinter dem Margaretha Rothe saß, in die Freiheit fliegt.