Uschi Beese

    geb. Roggenbau

    Landesvorsitzende der Hamburger Guttempler

    Ornament Image
    8. 7. 1930
    Hamburg

    26 1. 2008
    Hamburg
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    Die Anwaltsgehilfin Uschi Beese war seit 1958 mit dem Buchhändler Heinz Jacob Beese (gest. 1999) verheiratet, der einen Buchladen in Hamburg-Bergedorf betrieb, wo das Ehepaar seine erste gemeinsame Wohnung bezog, bevor es vier Jahre später 1961 nach Wandsbek in die Walddörferstraße 42 (später in Nr. 214) zog.
    Ihr gemeinsamer Kinderwunsch erfüllte sich leider nicht. Nach drei Fehlgeburten gab das Paar ihn auf Anraten der Ärzte auf. Vielleicht war dies ein Auslöser für die spätere Alkoholerkrankung.
    Wegen seines immer größer werdenden Alkoholproblems musste Heinz Beese schließlich die Buchhandlung aufgeben, was Arbeitslosigkeit zur Folge hatte. Auch Uschi Beese hatte mit dem Alhohol Probleme und bezeichnete sich als alkoholgefährdet.
    Nach der "Trockenschleuderung" von Heinz Beese im AK Alsterdorf lernte das Ehepaar Beese Walter Zwang kennen, Suchtberater im Guttemplerhaus am Moorkamp, woraufhin Uschi Beese im April 1976 Mitglied der Guttempler-Gemeinschaft in Hamburg St. Georg wurde. Ihr Ehemann folgte ihr im August desselben Jahres.
    Die ehrenamtliche Arbeit in der Guttempler-Organisation wurde für das Ehepaar Beese zur Lebensaufgabe. Es stieg in die Selbsthilfegruppenarbeit ein und gründete seine eigene Gesprächsgruppe im Guttemplerhaus St. Georg.
    Im Oktober 1980 wurde die Guttempler-Gemeinschaft "Wandsbek" gegründet, deren Leiter Heinz Beese und deren Schriftführerin Uschi Beese wurde. Das Ehepaar Beese organisierte dort ebenfalls eine Gesprächsgruppe, zeitweise leitete es sogar zwei Gruppen. Außerdem unternahm es viele Jahre lang gemeinsam Hausbesuche bei Menschen in Not. Einige Jahre später zog sich Heinz Beese aus der Gesprächsgruppenarbeit zurück. Uschi Beese managte nun diese Gruppen allein. Auch gab Heinz Beese wegen seiner beruflichen Arbeitsbelastung die Leitung der Guttempler-Gemeinschaft "Wandsbek" an seine Frau ab.
    Uschi Beese, die den Sinn ihres Lebens darin sah, Menschen zu helfen, von der Alkoholsucht frei zu kommen, stellte die Guttempler im Allgemeinen Krankenhaus Eilbek vor. Dafür war sie jeden Sonntag um 10.00 Uhr dort anwesend und ansprechbar. Nur sehr selten war sie verhindert. Als die Guttempler-Gemeinschaft "Wandsbek" 1988 insgesamt 93 Mitglieder besaß, gründete Uschi Beese noch im selben Jahr die Gemeinschaft "Eilbek". Darüber hinaus führte Uschi Beeses Gemeinschaft die Guttempler im Allgemeinen Krankenhaus Alsterdorf ein, woraus sich auf dem Gelände des Krankenhauses die zweite Gesprächsgruppe der Guttempler-Gemeinschaft "Wandsbek" etablierte. 1997 folgte die Gemeinschaft "Alstersterne".
    Uschi Beeses Lebensaufgabe war und blieb die offene Gesprächsgruppenarbeit. Zu jeder Tages- und Nachtzeit war sie für ratsuchende GuttemplerInnen erreichbar. Später wurde Uschi Beese Distrikttemplerin (Landesvorsitzende) in Hamburg und leitete den Distrikt einige Jahre. 1999 verlieh ihr der Hamburger Senat die Medaille für herausragende ehrenamtliche Tätigkeiten.
    Durch Uschi Beeses Engagement wurden im Laufe der Jahre mehrere hundert Menschen für ihr weiteres Leben "trocken". Aus dem Kreis der Gesprächsgruppenteilnehmenden und deren Angehörigen wurden viele Menschen dauerhaft Mitglieder im Deutschen Guttempler Orden Hamburg.
    Bis zwei Wochen vor ihrem Tod am 26. Januar 2008 war Uschi Beese in "ihrer" Gesprächsgruppe präsent. Wenn auch, bedingt durch ihre schwere Krebserkrankung, nicht immer persönlich, dennoch hielt sie jederzeit telefonisch Kontakt zu ihren Mitmenschen und war für sie da.